Leitlinien, Schwerpunkte, Ziele laut DFB
Jede Altersklasse hat ihre speziellen Bedürfnisse. Mit den F-Junioren hat man Kinder, die bereits ihre ersten Erfahrungen in der Schule gesammelt haben, was einen entscheidenden Unterschied zu den Minikickern darstellt.
Fußball ist meist kein Neuland für sie, da viele unter ihnen schon als Bambini dem Ball hinterhergejagt sind.
Die Kinder im Alter zwischen 7 und 9 Jahren zeichnen sich durch die nachstehenden Eigenschaften aus und zeigen folgende Verhaltensweisen:
F-Junioren wollen sich mit ihren Mitspielern messen und erfahren, wer der stärkere ist. Sie mögen es, gegeneinander anzutreten und im Training immer wieder kleine Wettkämpfe zu erleben. Es liegt dabei am Trainer, dass jeder Spieler seine Erfolgserlebnisse bekommt und sich zu den Siegern zählen darf.
HOHE BEWEGUNGS- UND SPIELFREUDE
Kinder dieser Altersklasse stecken voller Energie - die muss natürlich raus. Ein kindgerechtes Training sollte diesen Bewegungsdrang mit kleinen Spielen erfüllen und dafür sorgen, dass keine langen Wartezeiten entstehen
GERINGES KONZENTRATIONSVERMÖGEN
Konzentration strengt an. Insbesondere F-Junioren haben Probleme damit, sich über längere Zeit auf einen bestimmten Punkt zu konzentrieren. Viel zu leicht lassen sie sich von äußeren Einflüssen ablenken. Daher sollten Erklärungen des Trainers stets kurz und einfach zu verstehen sein.
TRAINERORIENTIERUNG
Für viele F-Junioren ist der Trainer ein großer Freund. Er ist eine wichtige Bezugsperson im Alltag der kleinen Fußballer. Daher orientieren sie sich an ihm und seinem Verhalten. Dieser Vorbildfunktion muss der Trainer sich bewusst sein und auch dementsprechend verhalten.
GERINGES SELBSTBEWUSSTEIN / HOHE SENSIBILITÄT
Auch wenn die kleinen Fußballer oftmals sehr selbstbewusst wirken, so sind sie doch alles andere als innerlich gefestigt. Kritik und negative Äußerungen kann F-Junioren hart treffen und sollte daher wohl bedacht und gut dosiert erfolgen. Der Trainer sollte daher stets darauf achten, sie mit ehrlichem Lob zu motivieren.
Nach den Bambini-Spielstunden gehen die Kicker bei den F-Junioren nun einen großen Schritt weiter. Im Fokus der Ausbildung steht ganz klar die Schulung der Basistechniken. Die Vermittlung vielseitiger Bewegungserfahrungen und der Freude am Fußball sind die Kernpunkte, denen sich der Trainer in dieser Altersklasse widmen sollte. Spielerische Formen motivieren die spielfreudigen Nachwuchskicker und vermitteln ganz nebenbei in altersgemäßer Weise die altersspezifischen Ziele.
Die Organisation in kleinen Übungsgruppen und der Einsatz mehrerer Bälle ermöglichen den Kindern dabei viele Aktionen am Ball. Lange Wartezeiten oder Erklärungen sollte der Trainer dagegen vermeiden. F-Junioren stecken voller Bewegungsdrang und dieser sollte in jeder Trainingseinheit erfüllt werden.
Viele Übungen, viele Ballkontakte, viele Spiele! Das ist das, was F-Junioren sehen wollen, ihnen Spaß macht und ihnen dabei hilft, sich ständig weiterzuentwickeln.
VIELSEITIGES LAUFEN UND BEWEGEN
Allgemeine Bewegungsfertigkeiten sind die Basis für eine optimale Fußball-Leistung!
VIELSEITIGE AUFGABEN UND SPIEL MIT DEM BALL
Das Ziel: Eine umfassende Geschicklichkeit mit dem Ball!
SPIELERISCHES KENNENLERNEN DER BASISTECHNIKEN
Motivierende Technikübungen zum Dribbeln, Fintieren, Passen, An- und Mitnehmen, Schießen
Technik-Spiele
Mixed-Training
FUßBALLSPIELE IN KLEINEN TEAMS
Spiele und Turniere
Kleine Fußball-Turniere
Mixed-Training
Kicken ist noch lange nicht alles! Das Fußballspielen im Verein hat immer auch soziale und pädagogische Aspekte.
Dabei fördert und fordert das Fußballspielen in einem Team viele positive Eigenschaften, denn Kinder müssen hier z.B. etwas leisten, geduldig sein, Herausforderungen meistern, Rückschläge verarbeiten, Rücksicht üben und sich gegenseitig helfen. Der Kindertrainer sollte dabei nicht bloß die sportliche Entwicklung im Blick haben, sondern die Kinder ganzheitlich fördern. Um dem gerecht zu werden, muss er sich mit einem breiten Anforderungsprofil auseinandersetzen.
Verhaltensweisen gegenüber F-Junioren
Gerade im Kinderbereich hat der Fußball eine immens wichtige pädagogische Funktion. Dabei ist jedes Kind gleich wichtig. Der Trainer ist Vorbild, Freund und Helfer in allen sportlichen und außersportlichen Situationen! Dieser Rolle muss er auf und neben dem Platz gerecht werden.
Die Rolle des Trainers
Spätestens mit Schulbeginn verspüren viele Kinder Lust, über das Fußballspielen im Freundeskreis hinaus regelmäßig in einem Verein zu trainieren und zu spielen.
Interessant und motivierend bleibt der Vereinsfußball für die Kinder dann, wenn sich die Juniorentrainer am Straßenfußball früherer Tage orientieren und diese Philosophie in das Vereinstraining übertragen.
Kinder dieser Altersklasse sind immer noch im „Spielalter“, jedoch nimmt die fußballorientierte Ausrichtung kontinuierlich zu – dies geschiet aber stets kindgemäß und spielerisch!
Die Leitung einer F-Junioren-Mannschaft ist für die Trainer eine große Herausforderung, denn es nicht leicht, allen Bedürfnissen gerecht zu werden!
Einerseits hat man es mit Kindern zu tun, die bereits bei den Bambini erste Spielerfahrungen sammeln durften, andererseits kommen jedoch auch viele Neueinsteiger hinzu. Hier gilt es, allen Bedürfnissen gerecht zu werden!
Einsatzzeiten dürfen sich entsprechend nie nach Ergebnissen richten. Alle Kinder wollen und sollen spielen! Auch bei den F-Junioren sind Meisterschaftswettbewerbe demnach unangebracht! Die Kinder sollen sich frei und ohne Ergebniszwänge entfalten und entwickeln können.
In vielen Kreisen wird hierfür neuerdings auch mit der innovativen FairPlay-Liga gespielt (siehe Info-Kasten unten). Das bedeutet, es gibt keine Schiedsrichter, und die Kinder entscheiden selbst!
Die folgenden Rahmenbedingungen sind für Wettspiele mit F-Junioren geeignet:
Spielformen: 5 gegen 5 bis 7 gegen 7 (jeweils inkl. Torhüter)
Spielfeld: 35 x 25 Meter (5 gegen 5) bis 40 x 35 Meter (7 gegen 7)
Torgröße: 5 x 2 Meter
Spielbetrieb: keine Meisterschaften
Ballart: Größe 4 oder Leichtspielball Größe 5 (290 Gramm)
Spielzeiten: bei Spielen 2 x 20 Minuten, bei Turnieren max. 80 Minuten (Mindestspieldauer pro Spiel: 10 Minuten)
Da die Kinder immer noch schnell die Aufmerksamkeit verlieren, ist es erforderlich, sie dauerhaft und wiederkehrend in die Spielabläufe einzubinden. Nichts wäre hier kontraproduktiver, als die F-Junioren auf zu großen Feldern spielen zu lassen. Viele Ballkontakte und Torschussaktionen halten sie 'im Spiel'!
Auch das Spielgerät muss den Möglichkeiten und Eigenschaften der Kinder angepasst sein: Kleinere Füße benötigen kleinere Bälle – geringere Krafteigenschaften erfordern zwangsläufig leichtere Bälle! Hier sollte sich der Trainer stets vor Augen führen: Für einen F-Junior ist ein Schuss mit einem Normalspielball der Größe 5 im Verhältnis so, als würde ein Erwachsener gegen einen Basketball treten! Der Versuch, eine Finte auszuführen, führe unweigerlich zum Stolpern, da die Kinder das Spielbein z. B. beim Übersteiger unverhältnismäßig hoch heben müssten!
Ein Trainer sollte die Eltern aller Kinder kennen! Denn ein freundliches Miteinander schafft Vertrauen und Respekt.
Ein Elternabend zu Saisonbeginn schafft Vertrauen und hilft, die Eltern direkt in alle Abläufe zu integrieren. Bei dieser Gelegenheit kann den Eltern auch kurz die spezielle Philosophie des Kinderfußballs als Leitbild für Training und Spiel vermittelt werden. So kann eventuellen Konflikten bereits von Anfang an vorgebeugt werden. Im Idealfall setzt ein Eltern-Stammtisch diesen Informationsaustausch über die Saison regelmäßig fort.
So klappt es mit den Eltern!
Oft sind die Trainingsgruppen im Kinderfußball einfach zu groß für nur einen Trainer. Er kann kaum alle Kinder gleichzeitig überschauen und „kontrollieren” – individuelle Hilfestellungen kommen viel zu kurz. Hier können zuschauende Eltern als Helfer in den Trainingsbetrieb eingebaut werden, ohne dass eine fachliche Kompetenz für diese Aufgabe als „Co-Trainer” zwingend erforderlich ist. Bei geschickter Vorplanung und Organisation kann der Trainer die Aufgaben zunächst für alle Kinder klar erklären und sein „Assistent” eine Gruppe daraufhin begleiten und lediglich kleine Hilfen geben.
Einsatzmöglichkeiten für Eltern